4. März 2018

Mit dem Fahrrad nach Jerusalem

Blogleser Emanuel will in Teilstrecken mit dem Fahrrad nach Jerusalem fahren und fragt, wer auf einer oder mehren Etappen mitmacht. Folgendes hat er mir geschrieben:

Bei mir konkretisiert sich der Plan, im September in Fellbach bzw. Esslingen aufzubrechen Richtung Jerusalem. Zeitliche Frist: 3 - 4 Jahre, also Ankunft ca. 2020 oder 2021. Heißt: 3 - 4 Zeitabschnitte.

Der 1. Zeitabschnitt ist relativ konkret und festgelegt: Ende September 2018 fahre ich los.
Leider habe ich nicht mehr Zeit als 14 Tage. Jerusalem als Ziel klingt sicherlich etwas großkotzig, aber ich brauche einfach mal einen Anfang und ein Ziel, egal bei welchem banalen Zwischenziel ich erst einmal ankomme.

Frage/Info an euch: Vor allem für die späteren Etappen suche ich noch Mitfahrer. Ich fahre auch ohne Begleitung, aber spätestens von der griechisch-türkischen Grenze ab wäre ich am liebsten nicht mehr allein. Vielleicht ist ja für den ein oder anderen die 1. Etappe auch schon interessant: Da ich erst mal meine Kondition testen will, möchte ich mir offen halten, ob ich im Oktober bis Pratislava, Budapest oder schon bis zur serbischen Grenze komme. Vergleichbar mit dern späteren Etappen wird die hauptsächlich an der Donau entlang verlaufende Route 2018 durch Bayern eher eine Sonntagsspazierfahrt.

Generell hier für Interessenten, die eventuell eine Teilstrecke mit planen oder mitfahren wollen, meine Vorstellungen: Ich bin kein verbissener Radrennfahrer. Ich fahre los mit dem ganz normalen Trekkingrad. Übernachtung auf Campingplätzen, danach weiß ich noch nicht. Damit will ich erst mal Erfahrungen sammeln. Später dann werde ich wohl wechseln auf Mountainbike, mit dem ich ebnfalls schon unterwegs war. Das ganze muss sich entwickeln. Zurzeit scheint noch das Schwierigste zu sein, Zeitfenster im Leben für das Vorhaben einzubauen, denn ich bin noch im Berufsleben.
In der Route möchte ich mich an den tollen Beschreibungen von Johannes Aschauer und an der älteren Literatur wie etwa an dem schönen Buch von Friedrich Schröger und weiteren eigenen Recherchen über die alten (frühmittelalterlichen) Pilgerwege orientieren, in Kleinasien dann an den Paulus-Routen. Kurz: im Großen und Ganzen am Jerusalemweg.

Je ferner die geplanten Etappen liegen, desto mehr lasse ich mich durch abweichende Vorstellungen und Ratschläge beeinflussen, aber bitte von denen, die dann auch mitfahren. Je näher die Etappen, desto schwerer wird es für mich sein, meine Pläne zu ändern.

Wer dann auch noch Tipps hat, wie wir das letzte Teilstück, Syrien, bis 2021 klar bekommen: Herzlich willkommen.

Hier  Emanuels E-Mail-Adresse für Interessierte: gebauer@beiburg.de

4 Kommentare:

  1. Emanuel könnte nach Mitfahrern (Reisepartnern) und für Streckeninfos im Radreise-Forum http://www.rad-forum.de/ nachfragen. Dort gibt es die Bereiche "Reisepartner" und "Länder", in denen man sich sehr gut informieren oder aktiv nachfragen kann.

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  2. Schöne Idee, an den ersten paar hundert Kilometern wäre ich sicherlich an einer Mitfahrt interessiert, allerdings ist für mich der Zeitpunkt Ende September zu spät - beginnender Herbst bedeutet in Deutschland meistens länger werdende Dunkelphasen, tristes Wetter mit niedrigen Temperaturen und relativ viel Niederschlag. Natürlich kann man auch Glück haben und es wird ein goldener Oktober, darauf verlassen würde ich mich aber nicht. Gerade für einen Radreise-Anfänger können solche Umstände zu Beginn nicht gerade motivierend sein. Dies aber nur als Hinweis, denn da tickt ja jeder anders.

    Was Ausrüstung und dergleichen angeht: Da könnte Emanuel auch mal die Audax Randonneurs Allemage anschreiben (audax-randonneure.de). Die Jungs sind alle langstreckenerprobt und können mit Sicherheit gute Tipps bei diesbezüglichen Fragen geben.

    Als Übernachtungsalternative bietet sich auch noch CouchSurfing an (couchsurfing.org), eine Community von privaten Gastgebern (also Leuten wie ich & du) die Reisende wie Emanuel gerne beherbergen. Ich habe es in der Vergangenheit viel genutzt (sowohl als Gastgeber als auch als Gast) und fand es auch immer eine gute Möglichkeit, mit der örtlichen Kultur in Kontakt zu kommen (in Deutschland weniger interessant, in anderen Ländern sicherlich spannender). Ich habe so u.a. im April 2010 eine Tour von Lyon nach Karlsruhe ohne Geld & Zelt durchgezogen, wo das wunderbar geklappt hat.

    Was das Rad angeht: Trekking-Rad oder Mountain-Bike könnte nicht gerade die beste Wahl sein, ideal für so ein Vorhaben fände ich persönlich z.B. eine Mischung aus Renn- und Trekking-Rad (in der Art Cross-Rahmen). Und natürlich einen guten Sattel! :)

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    1. Rainer Dobrinkat7. März 2018 um 11:30

      Ich glaube, dass ARA nicht viel helfen kann. Das geht eher in die Richtung Bikepacking, lange Strecken in festgelegter Zeit, eher am Straßenrand schlafen (Bushaltestelle, Vorraum beim Geldautomaten in einer Bank usw )als auf dem Campingplatz. Da dürften die Foren der Reiseradler hilfreicher sein. Off topic - leider gibts es in BW nur einen ARA Verband Breisgau. Wenn das ganze Radentscheid Gedöns mitte nächsten Jahres (hoffentlich) gewonnen und vorbei ist hätte ich Lust einen ARA Region Stuttgart (oder Schwaben....) ins Leben zu rufen. Vielleicht finde ich ja Mitstreiter über diesen Weg? Wenn es soweit ist, werde ich einfach Christines Blog, egal welches Thema :-) hijacken dafür. Schon jetzt Entschuldiguuuuung!
      Ansonsten, klasse Aktion von Emanuel, ich beneide dich jetzt schon!

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  3. Ein Tipp meinerseits: Starte wenn möglich lieber Ende August. Das Wetter ist stabiler und die Tage noch nicht so kurz. Ansonsten finde ich es eine Gute Idee das du bereits ein Ziel im Auge hast. Ich habe bei meiner Europa Tour 2017 Radler aus Deutschland im Baltikum getroffen, die den Eurovelo 10 ebenfalls Etappenweise bis Tallinn in Estland absolvierten.

    Warum aber nicht erstmal alleine starten? Einen geeigneten Mitfahrer zu finden ist gar nicht so einfach. Unterschiedlicher Leistungsstand, Geschwindigkeit, Pausenbedürfnisse können da bereits ab den ersten Tagen zu Anpassungen führen, die du vielleicht gar nicht eingehen willst. Meine Empfehlung ist, es erstmal auf eigene Faust zu versuchen und selbst in den Ländern wie die Türkei etc. solltest du dann mit dem Mindset ebenfalls keine Probleme bekommen ;-)

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