29. November 2016

Zum Nebeneinanderradeln braucht man keine Fahrradstraße

Man darf es auch auf einer ganz normalen Fahrspur, vorausgesetzt, sie ist so schmal, dass ein Autofahrender zum Überholen sowieso auf die nächste Spur (oder Gegenfahrspur) wechseln muss.

Das ist auf den meisten Straßen der Fall. Und da erweist es sich auch als Vorteil, wenn kein Radstreifen oder kein Sicherheitsstreifen vorhanden ist, der Radler praktisch auf eine schmale Fahrspur zwingt. Oft viel zu schmal zwischen geparkten Autos und Überholverkehr. (Vor allem, wenn ein Busfahrer jeden Millimeter ausnützt und ellbogeneng vorbeischrabbt.)

28. November 2016

Hauptradroute 1 im Schlossgarten plötzlich gesperrt

Diesen Ausdruck habe ich Freitagabend fotografiert. Er informiert darüber, dass hier Bäume gepflanzt werden sollen. 

Deshalb solle die Hauptradroute 1 auf vom Ferdinand-Leitner-Steg in den Schlossgarten für zwei Tage gesperrt werden. Man solle den Fußgängerweg als Schiebestrecke benutzen. Allerdings steht dort kein Datum. Und ein Autor auch nicht. Anonyme Anordnungen oder Bitten finde ich persönlich ziemlich irritierend.

Die Sperrung war dann am Wochenende. Das mit dem Schieben hat aber nicht so geklappt, wie mir gestern Abend ein Blogleser berichtete.

27. November 2016

Poller statt Polizei

In Düsseldorf hat es einer Radfahrerin gestunken, immer wieder zwischen Straßenbahnschienen und in zweiter Reihe abgestellten Autos durchfahren zu müssen, und zwar genau in der Dooring Zone. 

Sie hat Aufkleber drucken lassen, die sie den Autos auf die Windschutzscheibe klebt. Hat sie das zwei Tage lang gemacht, dann wird es in der Straße für ein paar Tage lang besser. Auf die Polizei kann sie sich offenbar nicht verlassen. Strafzettel wären vermutlich wirkungsvoller als Aufkleber. Man sieht, was soziale Kontrolle bewirkt, egal ob durch die Polizei oder durch Privatpersonen.

25. November 2016

Unsere Zwei-Meter-Regel erlangt traurigen Ruhm


Am Montagabend um 21 Uhr schossen die Zugriffszahlen auf mein Blog plötzlich in gigantische Höhen. 

Der Grund, bei "Wer wird Millionär" stellte Jauch die Frage, für wen die Zwei-Meter-Regel im Schwarzwald gilt. Offenbar informierten sich viele TV-Zuschauer auch auf meinem Blog in einem alten Artikel. Die Antwort war eine halbe Million Euro wert.

Eine traurige Berühmtheit also für eine Regelung, die leider vorerst bleibt. Das hat CDU-Forstminister Hauk nach Verhandlungen mit dem ADFC und dreißig anderen Verbänden, die zwei Jahre gedauert haben, einfach mal so festgestellt. Die Regel habe sich bewährt.


23. November 2016

Radparken heute Abend im Radforum

Wer ein freistehendes Häuschen hat, kann das Fahrrad hinterm Zaun abstellen oder in einem Schuppen. Fünfstöckige Wohnblocks haben außer einem Keller meist nichts. 

Vielleicht noch einen Hinterhof, wo man Räder parken kann. Und wo ein Dieb in Ruhe schrauben kann, wenn er das Rad haben will.

Selten gibt es eine Fahrradgarage. Oft nur eine steile Treppe in den Keller. Kaum je ist im Achtparteienhaus Platz genug, um Räder im Eingangsflur stehen zu lassen. Und vor der Tür fehlen Radbügel. Von abschließbaren Radcontainern ganz zu schweigen.

Mit all diesen Fragen beschäftigt sich heute Abend das Radforum. 18 Uhr, Raum 401 im Rathaus.

21. November 2016

Unfallforscher fordern: kein Durchgangsverkehr in Fahrradstraßen

Gemeint ist der Durchgagnsverkehr von Autos. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat nach eigenen Angaben untersucht, was Fahrradstraßen gefährlich macht. 

Grundlage der Untersuchung waren eine bundesweite online-Befragung, umfangreiche Unfalluntersuchungen, Beobachtungen und Befragungen der Verkehrsteilnehmer/innen. Demnach sind Fahrradstraßen grundsätzlich recht sicher. Unfälle geschehen seltener als auf vergleichbaren Tempo-30-Nebenstraßen.

Dennoch hat die UDV Verbesserungsmöglichkeiten ausgemacht. Fahrradstraßen dienen primär dem Radverkehr, heißt es in der Pressemitteilung. Höchstens Anlieger sollten hier mit Autos noch hineinfahren dürfen. Der Durchgangsverkehr sollte unterbunden, und die Ein- und Durchfahrtsverbote sollten konsequent überwacht werden.

19. November 2016

Man fragt sich schon ...

Warum steht an dieser Ecke zur Münzgasse am Marktplatz ein Umleitungsschild? Wo sollen die Radler denn sonst fahren? 

Diese Beschilderung stand da die letzten Tage. Inzwischen ist der Weg wieder frei. Denn diese Umleitung führte direkt in eine Komplettsperrung der Straße mit Durchfahrtverbot für alle Fahrzeuge, weil da gerade Platten verlegt wurden.

Ich frage mich: Müssen Schilder für Radfahrende eigentlich so sinnlos sein? Und dann auch noch genau dorthin führen, wo man eben nicht weiter radeln kann?

17. November 2016

Ein Auto weniger

Es gibt Städte, die haben nie wirklich aufs Auto gesetzt. Dort werden heute die Hälfte der Wege oder sogar noch mehr per Fahrrad zurückgelegt. 

Es radeln alle, Alte, Kinder, Erwachsene mit Kindern, Jugendliche. Übrigens ohne Helm. 
Und es gibt Städte, die sind von der Autoindustrie konfisziert worden. Zum Beispiel Los Angeles. Das hatte in den 60er Jahren den besten öffentlichen Nahverkehr weltweit und Radschnellwege. Dann hat Ford die Bahnen und Busse aufgekauft und verschrottet, die Schienen abgebaut und dafür gesorgt, dass LA heute von zwölfspurigen Autobahnen durchzogen ist. Dort stehen die Leute aus den Vororten täglich drei Stunden im Stau. Nur 0,8 Prozent der Menschen fahren dort dennoch lieber Fahrrad.

Jeder Radfahrende ist ist ein Auto weniger in der endlosen Schlange stehender Autos.

15. November 2016

Radfahren in Stuttgart bereits auf Platz 3

Die Fans von Radfahren in Stuttgart haben bei der Wahl der beliebtesten Fahrradblogs 2016 mein Blog in der Kategorie Stadtradler bereits von Platz 8 auf Platz 3 hochgevotet.

Das freut mich. Aber vielleicht geht ja doch noch ein bisschen was. Und vielleicht entdeckt ihr auch noch andere Blogs, die es verdient haben, eure Stimme zu bekommen. Bis zum 23. November habt ihr noch Zeit dazu.

Der Link fürs Voting. Auf Stadtradradler/Regional skrollen und nach "dasfahrradblog.blogspot.de" gucken.

Übrigens: Heute Abend, 20 Uhr findet im Atelier am Bollwerk (Hohes Straße 26) ein Film- und Diskussionsabend zum Thema Bikes vs. Cars statt. Dazu lädt die grüne Bundestagsfraktion ein. Auf dem Podium sitzt unter anderem auch Gudrun Zühlke vom ADFC.

13. November 2016

Was Räder hat, will rollen

Es scheint eine Eigenschaft des Menschen zu sein, dass er Schnellsein toll findet. Für den Kick benutzt er gern fahrbare Untersätze, Autos, Fahrräder, Skateboards, Motorräder. 

Ist der damit ausgestattet, kommt es ihm darauf an, damit so hurtig wie möglich voranzukommen.
Viele Autofahrende schlängeln sich spurenwechselnd durch den Verkehr, nutzen jeden Vorteil, um das Gefährt nach vorne zu treiben, überholen Radfahrende knapp, fahren am haltenden Bus vorbei, obgleich ihnen auf der Gegenfahrbahn Verkehr entgegenkommt. Jede Sekunde zählt.

11. November 2016

Fahrradmode für Frauen

Studentinnen der Berliner Uni für Technik und Wirtschaft haben im Juli Kleidung vorgestellt, die sowohl fahrrad- als auch bürotauglich sein soll. 

Nach ihren Informationen fahren mehr Frauen als Männer mit dem Rad zur Arbeit. Zugleich fahren viele Frauen aber auch nicht, weil sie keine Lust haben, sich nach der Fahrt fürs Büro umzuziehen oder wie Outdoorsportlerinnen herumzulaufen.

Die Modeindustrie, das ist unzweifelhaft richtig, entwickelt so gut wie keine Radkleidung für Frauen.

9. November 2016

Radfahrer ja, aber nicht in meiner Straße

Die Stadt plant Radstreifen in Wangen und Hedelfingen. Der Gemeinderat hat dem zugestimmt. Aber eingige Leute in Wangen und Hedelfingen sind dagegen, weil hauptsächlich von Unternehmen genutzte Parkplätze wegfallen. 
 
Immer wieder wird die Nätherstraße als Alternativroute für Radler vorgeschlagen. Die kann man auch gut fahren, allerdings nachts schon nicht mehr so gut. Eine Beleuchtung könnte man einrichten, jedoch führt die Route streckenweise hinter irgendwelchen Industrieansiedlungen entlang, fern des Straßenverkehrs. Als Frau will ich aber Strecken radeln, die mich gerade nachts nicht von Menschen entfernen. Sollte dort eine junge Frau überfallen werden, hört sie niemand. Deshalb ist die Nätherstraße für mich keine Alternative. Sie sollte aber trotzdem ausgebaut werden, denn Radfahrende brauchen ja nicht nur eine einzige Route, sondern mehrere, so wie Autofahrende auch viele Straßen zur Verfügung haben, um die für sie optimale Route zu wählen.

Die CDU Wangen macht Stimmung gegen diese Radstreifen und hat eine Abstimmung angestoßen. Vielleicht möchte die eine oder der andere von euch da teilnehmen. Zur Abstimmung.

Nachtrag, 11. November: Die Umfrage wurde beendet. Wobei sich die Schwäche solcher Umfragen offenbart: Man weiß nicht so recht wie lang sie gehen. Und man weiß auch nicht so wirklich, in welchen Kreisen sie publiziert wurde. Das Ergebnis soll jedenfalls in der Presse veröffentlicht werden.

Wann darf ein Radler einen Radweg verlassen?

 Tübingen 
Die Frage taucht immer wieder auf angesichts der Benutzungspflicht für Radfahrstreifen oder Radwege. 

Wenn jetzt ein Auto darauf steht? Darf ich dann den Radstreifen verlassen und auf der Fahrbahn für Autos fahren?

Umfassende Antworten auf diese Fragen haben Bernd Sluka und Peter de Leuw auf der Basis von Gerichtsurteilen zusammengetragen, die ich hier mal zusammenfasse.

7. November 2016

Nein, auf Radstreifen darf man auch nicht halten!

Auch nicht nur mal ganz kurz. Ein Radfahrstreifen gehört deshalb ausschließlich dem Radverkehr, weil Radfahrende nach derzeitiger StVO darauf fahren MÜSSEN. 

Kein einziges Auto - auch Paketdienste und Zulieferer nicht - darf darauf fahren, halten oder gar parken. Definitiv nicht.

Man darf ihn auch nich befahren, auch nicht, um etwa den Gegenverkehr durchzulassen, der einen Bus überholt. Das Ausschwenken auf einen Radfahrstreifen ist nicht erlaubt. Es sei denn, an muss ihn zum Einparken in einen erlaubten Parkplatz überqueren.

5. November 2016

Radeln wie ein Auto

Blogleser Friedhelm hat in seinen Kommentaren den Begriff Vehicular Cycling eingeführt. 

Also Radeln wie ein Fahrzeug. Das tun viele von uns, die meisten jedoch nicht. Friedhelm erklärt: Der Begriff meint, Radfahren wie ein Fahrzeug, der StVO gemäß:
  • kein Geisterfahren, nicht auf nicht freigegebenen Gehwegen fahren, 
  • Fahrstreifenwechsel und Abbiegevorgänge anzeigen, 
  • Fahrstreifenwechsel nicht scheuen, also, auf dem Fahrstreifen fahren, der für die Richtung vorgesehen ist, in die man abbiegen will.
  • zum Geradeausfahren nicht auf einem Fahrstreifen nur für Rechtsabbieger fahren
  • zum Linksabbiegen auf dem Linksabbiegefahrstreifen bzw. nahe zum Gegenverkehr eingeordnet, falls kein solcher Fahrstreifen vorhanden ist.

4. November 2016

Top-Radblog gesucht - Radfahren in Stuttgart ist auch dabei

Es steht wieder mal die Wahl der Top-Fahrrad-Blogs an. 

Radfahren in Stuttgart findet ihr in hier  unter Kategorie "Stadtradler/Regionale Radler/ als "dasfahrradblog.blogspot.de / Stuttgart"

Natürlich könnt ihr auch für andere tolle Radblogs voten. Klar doch. Alle Blogger haben es verdient. Viel Spaß beim Gucken und Wählen.

Ach ja, und wir sehen uns heute Abend bei der Critical Mass.

3. November 2016

Parken, wo kein Poller steht

Keiner darf hier stehen: E-Ladesäule, Behindertenplätze
Die Eberhardstraße ist zu einem Großraumparkplatz verkommen. 

Es wird schamlos falsch geparkt, auf Behindertenparkplätzen, auf den Parkplätzen zum Aufladen von E-Autos, in zweiter Reihe.

Zeitweise ist das Getümmel auf der Eberhardstraße so dicht, dass sich nicht nur die Autos gegenseitig blockieren, sondern für Räder gar kein Platz mehr vorhanden ist.
Diese Straße - unsere erste Fahrradstraße - gehört ganz offensichtlich den Autos.

1. November 2016

Regenampeln und andere Ampeln

Cycling Ambassy for Denmark
Wenn es regnet verlängert sich die Grünphase von Ampeln für Radfahrende. Das ist in Kopenhagen auf einem Radschnellweg der Fall. Schön natürlich. Sehr schön. 

Aber bevor wir hier über Regenampelschaltungen für Radfahrende nachdenken, könnten wir ganz generell ein paar wichtige Ampeln so schalten, dass Radfahrende im Umlauf nicht die letzten sind, sondern die ersten.

Als schlimmste Ampel für Radler gilt die Ampel am Tagblattturm auf der Hauptradroute 1. Aber es gibt noch weitere "schlimmste Radampeln Stuttgart."