29. August 2016

Autofahrer nötigt Radler im Fasanenhof

Blogleserin Beate und und ein Freund von ihr hatten Ende voriger Woche eine Begegnung der Dritten Art. 

Und zwar im Fasanenhof-Ost im Industriepark in der Schelmenwasenstraße. Die beiden - Personen mittleren Alters - waren nachts von Leinfelden auf dem Heimweg Richtung Degerloch. Die Straße ist hier Einbahnstraße.

Beide fuhren zunächst nebeneinander, hörten dann aber ein Auto und reihten sich hintereinander auf. Das war auf Höhe der EnBW-City. Hier verengt sich die Fahrbahn zu einem Fußgängerüberweg mit Gehwegnase. Der Autofahrer hupte. Aber erst in der Engstelle überholte er die Radler - ziemlich knapp natürlich, denn Platz gibt es hier nicht - und zog sofort nach rechts und stellte sich quer. Eine Aktion von nicht mal einer Sekunde. Beate musste eine Vollbremsung machen und rief: "Spinnt der?" Der nachfolgende Radler muss ebenfalls eine Vollbremsung machen.

27. August 2016

So gefährlich sind Radwege

Die Universität Lund in Schweden hat Verkehrskonflikte bewertet und daraus das Unfallrisiko für Radfahrende errechnet, die sich verschiedenen Radrouten bewegen. Demnach ist das Risiko, auf dem Radweg einen Unfall zu haben, unter Umständen zwölf Mal so hoch. 

Leider fühlen sich viele Radler auf Radwegen oder Gehwegen sicherer. Die gefühlte Sicherheit ist nicht identisch mit der realen.

Die Wissenschaftler gehen von einem Nullpunkt (ein relatives Risiko von 1) aus. Er gilt für einen Radler, der wie die Auto auf der Fahrbahn fährt. Radelt er auf einem Radfahrstreifen längs der Fahrbahn hat er bereits das 1,1-fache Risiko, mit einem Auto zusammenzustoßen.

25. August 2016

Navi-Klingel

Blubel ist zugleich Richtungsweiser und Warner. Die Klingel ist per Bluetooth mit einer Smartphone-App verbunden,  mit der man navigieren kann. 

Den Herstellern zufolge soll sie nicht nur per Leuchtpunkt die Richtung anzeigen, in die es geht, sondern auch, wenn man den Abzweig verpasst hat. Sie soll sogar vor Gefahren auf der Strecke warnen.

Es gibt sie noch nicht zu kaufen. Aber es soll sie ab Dezember geben.

23. August 2016

Schrittgeschwindigkeit auf freigegebenen Gehwegen - immer?

Um eins klarzustellen: Auf Gehwegen darf man überhaupt nicht Rad fahren, es sei denn, sie sind durch ein Zusatzschild ausdrücklich für Radfahrer freigegeben. Es gilt Schrittgeschwindigkeit. 

Allerdings, wenn weit und breit kein Fußgänger in Sicht ist, dann schlingere ich doch da nicht mit zwischen 5 und 3 km/h lang. Das wäre albern.  Die Regelung in der StVO erfordert Grammatikkünstler. Je nach Interpretation steht da:Man muss nur Schrittgeschwindigkeit fahren, wenn Fußgänger da sin. Mann muss immer Schrittgeschwindigkeit fahren und notfalls warten. Der Satz wird denn auch unterschiedlich interpretiert, wie die Seite it startet with a fight darstellt.

In der Anlage 2, ifd 18 der StVO heißt es:

21. August 2016

Abstand halten!

Zu viele Autos überholen zu viele Räder äußerst knapp. Der richtige Abstand ist 1,5 Meter. 

Den geben viele schmale, links und rechts zugeparkte Nebenstraßen oft nicht her. Aber auch viele Radstreifen und vor allem Schutzstreifen sind zu schmal.

Denn Radfahrende müssen zu geparkten Autos auch knapp anderthalb Meter Abstand halten, damit sie keine sich plötzlich öffnende Autotür niederstreckt. Die gestrichelte Linie eines Schutzstreifen täuscht Autofahrern vor, es genüge die eigene Fahrbahnmitte zu halten, mit dem Effekt, dass er zu knapp an den Radlern vorbeischrabbt.

19. August 2016

Der Cruiser von Ezee

Im Juli habe ich diesen Cadence-Cruiser von Ezee Probe gefahren. Das Fahrrad wird in Schanhai gefertigt. Ausgestattet ist es mit einem sehr potenten Pedelecantrieb, der unterstützt wird von einer sogenannten Anfahrhilfe. 

Das heißt, ich kann wie beim Moped den rechten Griff drehen und komme damit auf einen Anschub auf 6 km/h. Damit habe ich dann auf einmal auch einen Allradantrieb. Denn der Pedelecantrieb ist hinten, der Antrieb für die Anfahrhilfe vorn. Mit so einem Beach-Cruiser komme ich in der Tat durch jeden Sandkasten.

17. August 2016

Lastenräder

Maultaschenrikscha
Es gibt sie in vielen Formen und Arten. Man kann mit ihnen Sprudelkisten oder Kinder transportieren. Oder Pakete ausliefern. Oder einen Kiosk, an dem man Kaffee oder Maultaschen verkauft. 

Man kann sie auch mieten, etwa beim Freien Lastenrad Stuttgart. Der kleine Binnentransport in Ortsteilen und der Innenstadt ist die Zukunft und hilft, die massenhaften Kleintransporter in den Fußgängerzonen, in der Fahrradstraße und in den Gassen zu reduzieren. Für die Lieferanten muss noch geklärt werden, wo die Waren zwischengelagert werden, die dann von Lastenrädern in die städtischen Verästelungen gefahren werden. Da sind gerade derzeit alle auf der Suche.

15. August 2016

Radförderung ist die beste Wirtschaftsförderung für lokalen Handel

Das Radblog "it started with a fight" hat sich der Frage angenommen, ob mehr Radverkehr den Handel fördert. Ich habe darüber schon oft geschrieben, aber ich möchte es hier noch einmal tun, weil der Artikel Studien und Belege dafür sammelt. 

Man kann den Artikel im Original lesen und die Grafiken studieren oder hier eine Zusammenfassung (der beides).

Der Innenstadthandel leidet unter dem online-Handel und Einkaufs-Centern auf der grünen Wiese oder in bestimmten Vierteln (Milaneo). Die Antwort darauf ist nicht die autogerechte Innenstadt. Denn das Auto bringt viel zu wenige Menschen in die Innenstadt für den enormen Platz, den es dabei braucht. Studien zeigen, dass nur ein Drittel der Leute gezielt einkaufen. Zwei Drittel shoppen. Das heißt, sie halten sich länger in der Stadt auf, schlendern, gucken, trinken Kaffee, treffen Leute. Sie nehmen deshalb auch gern öffentliche Verkehrsmittel oder eben das Fahrrad.

13. August 2016

Felgenkiller einst und heute

Wangen i.Allgäu: Fünf Parkplätze und ein Relikt
Da war doch mal was. Ach ja, früher gab es auch schon mal Fahrräder. 

Die hat man an Schulen, Jugendfarmen oder vor der Post abgestellt. Vorderrad reinklemmen, Hinterrad mit einem Billigschloss abschließen. Hoffen, dass keiner dagegentritt oder kein Auto gegen das Rad fährt, denn dann hat man im Vorderrad eine Acht.

11. August 2016

Wie gefährlich ist der Vaihinger Kreisverkehr?

Blogleser Jan hat sich Gedanken gemacht über den Kreisverkehr in Vahingen an der Robert-Leicht-Str./Zusestraße.

Ich habe ja  hier immer wieder über Kreisverkehre geschrieben, weil sie für Radfahrende eine Gefahr darstellen. Autofahrer/innen sind damit leicht überfordert, sie geraten in Hektik, wenn sie reinfahren wollen, sie vergessen beim Rausfahren das Blinken, und sie übersehen Radfahrende, die am Rand herum radeln und nehmen ihnen die Vorfahrt. Bei diesem Kreisel werden Radler in beiden Richtungen (mit und gegen den Uhrzeigersinn) um den Kreisverkehr geleitet.
Die erste Frage ist darum: Haben auf den Zebrastreifen Radfahrende von links und von rechts Vorfahrt, egal, von wo der Autofahrer kommt?

9. August 2016

Rottweils Radparklätze

Rottweil ist ebenfalls eine steile Stadt, da geht es rauf und runter. Aber die Stadt kennt Fahrradfahrer. 

Zumindest bietet sie Radfahrern ordentliche Abstellplätze an. Für sie hat hier man tatsächlich drei bist vier Abstellflächen für Autos geopfert. Vermutlich ist dieser kostenpflichtige Parkplatz nicht so überlaufen.

7. August 2016

So kriegt man das Fahrrad leichter ins Auto

Ein österreichisches Crowd-Funding-Projekt hat einen Rolli entwickelt, mit dem man die Vorderachse des Rads, beispielsweise eines schweren E-Rads, bis zu den hochgeklappten Rücksitzen ins Auto schieben kann. 

Vorderrad abmachen, Rolly unter die Gabel, reinschieben. Oder in einer zweiten Variante, Bike-Rolly durch die Gabellöcher fädeln.

5. August 2016

E-Rad-Stepper

Auch das wird es vielleicht bald geben. Ein Pedelec, bei dem man auf und ab tritt, statt im Kreis. Statt einer Tretkurbel hat man  eine Tretschiene. 

Dabei kann man es sich schwer machen oder mithilfe eines Pedelec-Motors auch leichter.
Mal sehen, ob es trendy wird. Per Crowd-Funding versucht ein Team in Texas die Räder fürs kommende Jahr auszuliefern.  Wie das aussieht, kann man hier im Video sehen.

3. August 2016

Radweg nach Feuerbach ist keiner

Blogleser Sebastian S. hat mir geschrieben und den Radweg über den Pragsattel nach Feuerbach geschildert. 

Die Route ist auf de m Stadtplan der Stadt Stuttgart als Radweg dargestellt. Aber es geht hier fast durchweg auf einem freigegebenen Gehweg lang, der erhebliche Sicherheitsmängel aufweist.

Es gibt keine Radwegmarkierungen an Ein- und Ausfahrten. Er führt an einem Hoteleingang vorbei und ist teils unter einem Meter breit. Der Übergang von der Heide- zur Siemenstraße ist so gestaltet, dass Autofahrende die Radler kaum sehen können. Alles in allem ziemlich gefährlich.

Zudem hat sich die Ampelschaltung an der Siemenstraße, Querung Maybachstraße so verschlechtert, das Radler (beispielsweise auch mit Kinderanhänger), aber auch Fußgänger auf der schmalen Verkehrsinsel, wenn es blöd läuft, fast zwei Umläufe abwarten müssen, bis sie weiter können.

Hier Sebastians Analyse des in der Karte blau gekennzeichneten Abschnitts des Radwegs nach Feuerbach.





1. August 2016

Rad-Camper

Quelle
Natürlich gibt es auch fürs Fahrrad einen Campingwagen. Aufklappbar. 

Schönen Urlaub euch allen! 

Kommt gesund wieder. Radfahren in Stuttgart macht keinen Urlaub. Es gibt, wie gewohnt, jeden zweiten Tag einen kleinen Post über dieses oder jenes Thema.