31. Mai 2016

Lustiges Schilderraten - Baustelle Marienplatz

Da wird gebaut. Muss ja auch mal sein. Die Baustelle liegt auf der Hauptradroute 1, die aus der Tübinger Straße über den Marienplatz in die Möhriger Straße führt. 

Es stehen viele rote Schranken dort und auch ein Sammelsurium von Schildern. So nach dem Prinzip, viel hilft viel. Es hilft aber nichts. So sieht das aus für den Radfahrer, der aus der Tübinger Straße kommt. Für Autos ist diese Fahrtrichtung gesperrt. Für den Radler beginnt jetzt eine Slalom-Tour.

29. Mai 2016

So geht Fahrradstadt

Zeit Online hat Herrn de Rook gefragt, wie man den Anteil von Radlern im Straßenverkehr auf 60 Prozent erhöht. 

Das Konzept stammt aus der Mitte der siebziger Jahre. Heute gibt Groningen 120 Euro pro Einwohner und Jahr für den Radverkehr aus.

In Berlin sind es gerade mal 4 Euro, bei gleichzeitig 83 Euro pro Nase fürs Auto. Wobei dabei die versteckten Kosten (Parkplätze, Straßenbeleuchtung, Lärmschutz, Reinigung, Überwachung etc.) noch nicht mitgerechnet sein dürften, die im Durchschnitt bei deutschen Städtern zusätzlich noch etwa 145 Euro ausmachen (insgesamt ca. 225 Euro im Jahr pro Einwohner).
Können wir in Stuttgart auch. Und das geht so.

27. Mai 2016

Gefährliche Übergänge zwischen Gehweg und Fahrbahn - Unfallberichte


Ein Blick auf die Polizeimeldungen zu Unfällen zeigt, dass Radfahrer auf Gehwegen und beim Übergang von Gehwegen auf Fahrbahnen das größte Risiko haben, einen Unfall zu erleiden. 

Kopfverletzungen sind dabei eine große Gefahr, übrigens auch, wenn man einen Helm trägt. Es könnte sein, dass der Helm dann aber das Leben des Radlers gerettet hat. 

Ich beschreibe hier kurz die Radlerunfälle der letzten fünf Monate in Stuttgart, die ich gefunden habe.

25. Mai 2016

Radfahrer vom Autoverkehr trennen

Foto: Regionalverband Ruhr
Das wäre natürlich schön. Wir Radfahrer bekommen eigene durchgehende Radstraßen durch die Stadt gelegt, müssen uns nicht groß mit dem Autoverkehr auseinandersetzen und auch nicht durch Fußgänger schlängeln. 

Wenn man wollte, könnte man auch in Stuttgart da viel machen, obgleich die Stadt eng ist. Allerdings nur, wenn man dem Autoverkehr auf mehrspurigen Straßen je eine Spur in eine Richtung wegnähme. Auch das würde vielerorts, etwa entlang der B14 durch die Stadt zu keinen nennenswerten Behinderungen für Autofahrer führen, da haben wir ja teils acht Spuren zu Verfügung.

23. Mai 2016

Brauchen wir eigentlich so viele Ampelarten für Radfahrer?

Für Radfahrer gibt es mindestens fünf verschiedene Sorten von Ampeln. Das ist schon was, worauf wir echt stolz sein können. 

Keinem anderem Verkehrsteilnehmer mutet man so viele System- und Konzeptwechsel zu. Fußgänger und Autofahrer haben nur eine Sorte Ampeln. Sie wissen immer, wie die aussehen und wo sie stehen.

Zudem gibt es für uns Radler auch noch eine Ampelhierarchie. Und so sehen die Systeme aus.

21. Mai 2016

Wenn du vier Räder hast, darfst du reinfahren, mit zwei Rädern nicht

Die Königstraße ist Fußgängerzone. Während ich mein Fahrrad durchschiebe, kommt mir ein Transporter entgegen. 

Ich drehe mich um und zähle um halb zwölf sechs Autos, die sich in die Fußgängerzone hinein bewegt haben und nun dort stehen.

Da leuchtet es mir eigentlich nicht mehr ein, warum dieser Radfahrer (oder ich) eigentlich noch absteigen soll.
Er (oder ich) kann genauso gut wie die dicken Autos, nur sehr viel schlanker und weniger Platz fordernd, in Schrittgeschwindigkeit hier durchradeln.

19. Mai 2016

Gehwege sind keine guten Wege für Radfahrer

Die Diskussionen über meine Posts, in denen es um Radstreifen ging, nehme ich zum Anlass, mit euch darüber zu diskutieren, welche Möglichkeiten wir für eine zeitgemäße Organisation des Radverkehr sehen. 

Ich sehe als wichtigsten Grundsatz diesen:

Radfahrende und zu Fuß Gehende werden getrennt. 

Meine Gründe dafür:
  • Gehwegradeln stresst Fußgänger.
  • es vermehrt den Hass auf Radfahrer (die fahren überall, die halten sich an keine Regeln, die rasen).
  • Gehbehinderte und Eltern mit kleinen Kindern an der Hand haben Angst vor Radfahrern auf dem Gehweg. 

17. Mai 2016

Was soll das eigentlich heißen?

Mal ehrlich, das ist doch irgendwie Blödsinn! Was soll das genau heißen? 

Deutlich ist, hier sollen, dürfen, können (oder so) Radfahrer irgendetwas tun. Die Linie schließt sich aber vorn an der Johannesstraße zum Bordstein. Weiße Linien dürfen nicht überfahren werden. Und jetzt? Was ist das eigentlich? Ein Radstreifen, ein Schutzstreifen, ein Radparkplatz? Was soll das mir als Radlerin, was soll das dem Autofahrenden sagen? Vor allem vorn an der Einbiegung?

15. Mai 2016

Wir sind weder Autofahrer noch Radfahrer - wir bewegen uns nur so

Wir alle sind Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer, fast alle zumindest. Mit anderen Worten, wir sind es nicht, wir sind Menschen und als solche nur in verschiedenen Modi unterwegs. Mal im Radfahrmodus, mal im Automodus, mal im Fußgängermodus. Oder in noch mal einem anderen. 


Wenn ich im Radfahrmodus unterwegs bin, schimpfe ich auf diejenigen, die im Automodus an mir vorbeistreifen und mich nach zwanzig Metern an der nächsten Querstraße mit breitem Heck ausbremsen. Menschen im Autofahrmodus scheinen, aus Sicht des Radlermodus betrachtet, unnatürlich gehetzt und Raum beanspruchend. 

Manchmal bin ich aber auch im Automodus unterwegs.

13. Mai 2016

Radfahrer, löst euch in Luft auf!

Wenn Radfahrer auf Autostraßen fahren, empfinden eingefleischte Autofahrer das als Demonstration. Wenn Radfahrer auf Gehwegen fahren, schimpfen Fußgänger darüber, dass Radler überall fahren und keine Rücksicht nehmen. 

Man ist aber auch gegen Radstreifen auf Fahrbahnen. Und  man will zugleich den Fußverkehr in der Stadt stärken und es Fußgängern bequemer machen. Und, schwupp, sind wir Radfahrende schon wieder außen vor. Man will uns nicht haben, weder auf Fahrbahnen, noch auf Gehwegen.

Radfahrende sind die Lästigen, die Bösen, die Ideologen, die Kampfradler, die Vogelfreien, die Gehassten, die Gejagten, die Verscheuchten, die Unerwünschten. Löst euch gefälligst in Luft auf! Existiert nicht!

11. Mai 2016

Ein Vierrad-Pedelec für Schneetreiben

Foto von ebike-news
Sieht aus wie ein Auto, ist aus Stoff, hat Pedale und ist ein Pedelec mit vier Rädern. Entwickelt wurde das Fahrradzelt in Schweden. 

So wird es von E-Bike-News vorgestellt. Gesteuert wird das Velomobil wie ein Liegegeld mit Hebeln und Bremsgriffen links und rechts vom Sitz. Es hat eine 14-Gang-Schaltung, die Batterie reicht 60 km weit, das Fahrzeug wiegt 70 kg. Es hat Licht, Blinker und eine beheizbare Frontscheibe. Ein Fahrzeug für Regen und Schneetreiben. 

9. Mai 2016

Schildermast oder Radparkplatz - es gibt noch viel zu tun

Vor allem in Wohngebieten fehlen Radbügel zum Abstellen der Räder. Wer ein Rad besitzt, muss es irgendwo anbinden oder in den Keller tragen. 

Schwierig auch, wenn die Häuser an Hängen liegen und man lange Treppen hat, um dort hin zu kommen.

Und so landen die teuren Räder an seltsamen Stellen. In Treppenhäusern, hinter Zäunen, an Sitzbänken und eben doch immer wieder auch an einem heiß umkämpften solitären Schildermast.




Vor allem teure Räder würde man gern etwas sicherer abstellen. Aber von mietbaren Containern nirgendwo eine Spur, zumindest nicht in Wohngebieten. Ich kenne Leute, die kaufen sich kein Pedelec, weil sie nur einen steilen Keller haben. Auf der Straße möchte man es nicht lassen. Räder leiden nämlich, wenn sie zu lange irgendwo draußen stehen. Sie büßen Teile ein oder verschwinden ganz.

Es wird Zeit, dass sich Menschen in Wohngebieten zusammentun und beispielsweise über die Bezirksbeiräte deutlich mehr Radabstellanlagen fordern, als derzeit vorhanden sind. Am besten überdacht und für Menschen mit teuren Rädern auch Container, die man mieten kann. Die Straßenränder sind gesäumt von geparkten Autos. Auf einen Autoparkplatz passen gut ein halbes Dutzend Fahrräder.

Auch viele Arbeitgeber tun gerade mal das Nötigste, aber nichts, um ihre Mitarbeiter/innen zum Radfahren zu ermuntern, etwa, indem sie in Tiefgaragen oder auf Firmenparkplätzen Platz für Radbügel freimachen. Räder landen dann auch hier an irgendwelchen Geländern oder draußen im Regen.











Das gilt auch für Kund/innen, die mit dem Fahrrad kommen. Sie haben ja keinen Zugang zu Firmen-Radparkplätzen. Diese Bügel hier sind sehr schön, werden aber, wie ich mal vermute, nicht sofort als Radabstellbügel erkannt.

Immer mehr Menschen kommen auch zu Abendveranstaltungen mit dem Fahrrad. Denn man hat kein Parkplatzproblem. Sollte man denken. Aber wohin jetzt mit dem Fahrrad. Man möchte es gerne so abschließen, dass es auch nicht weggetragen werden kann. Das ist vor allem bei leichten und teuren Rädern wichtig.

Auch Restaurants sorgen sich noch viel zu wenig um die Leute, die mit dem Fahrrad kommen. Die sammeln sich dann auf Gehwegen, was wiederum Fußgänger behindert. Aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Und dann gibt es ja auch noch die omnipräsenten Autos, die sich überall, aber auch wirklich überall das Recht herausnehmen abgestellt zu werden. So wie hier auch auf der Fläche an der Radabstellanlage, die freilich arg mickrig ist, ein echte Felgenkiller wieder mal.

Aber auch Mopeds und Motorräder werden gern zwischen Radbügeln abgestellt.

Überhaupt, diese Felgenkiller. Sie sollten eigentlich nicht mehr vorkommen. Ein Rad kann daran nur mit dem Vorderrad angeschlossen werden. Den teuren Rahmen kann man also immer noch klauen. Deshalb hat dieser Radler hier sein Fahrrad auch wieder am Masten angeschlossen.

Und wenn es gar nicht anders geht, dann muss eine Sitzbank als Anker für Kette und Schloss dienen.


Und hier haben wir sogar einen ordentlichen Radparkplatz, doch leider stehen die Autos so davor, dass man sich die Zufahrt erst suchen muss. So jedenfalls komme ich nicht rein.

7. Mai 2016

Streitpunkt Radstreifen

Wie kommen Radfahrer/innen sicher durch Städte. Der WDR hat dazu ein Comic-Video gemacht, das ein paar Probleme und Lösungen benennt. Radstreifen sind meistens zu eng. Autos sind zu schnell unterwegs. 

Und Kreuzungen sind oft gefährlich geregelt oder gar nicht, oder Radler werden über Fußgängerampeln geschickt. Standards gehören dringend her. Und sie müssen auch eingehalten werden. Aber welche?

Es ist auch unter Radfahrenden heftig umstritten, was es denn nun sein soll, das den Radlern mehr Sicherheit und Raum gibt. Braucht man überhaupt irgendwas, könnten Radfahrende nicht alle mit den Autos auf den Fahrbahnen rollen, müssen sie in Fahrrad-Ghettos geschickt werden, also auf Radstreifen oder gar Radwege? Der Leipziger Blog RadLe hat Argumente gegen Radstreifen gesammelt.

5. Mai 2016

Von der Schwierigkeit, den Radverkehr zu fördern - Degerloch

Degerloch hat es schwer mit der Reutlinger Straße. Die Radfahrer offenbar auch. Die Anwohner ebenfalls, besonders schwer aber hat es wohl die Politik. Das geht aus diesem Artikel der Stuttgarter Zeitung hervor. 

Tempo 40? Nö. Radstreifen? Nö. Tempo 30? Gott bewahre.

Da kann ich nur empfehlen: Liebe Radfahrer/innen, fahrt doch einfach auf der Fahrbahn. So schnell, wie ihr eben seid. Autos müssen hinter euch bleiben und zwischen 15 und 20 km/h fahren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Idee, hier wenigstens bergauf einen Radstreifen einrichten, dann mehr Freunde findet.

3. Mai 2016

Radwüsten Wangen und Hedelfingen

Stuttgart Wangen ist per Rad ganz gut zu erreichen. Man fährt auf dem Radweg zwischen B10 und Neckar lang. 

Der Weg ist zwar ein bisschen wurzelig und uneben und nachts nicht zu befahren, weil man von den Scheinwerfern der Autos auf der B10 wüst geblendet wird, aber okay ...

Der Frieden endet jedoch jäh an der Brücke Inselstraße. Man kommt an einem Gehweg raus, den man automatisch rechts entlang radelt. Steht auch ein Schild "Radweg", hier MUSS ich sogar radeln. Hätte ich aber nicht tun sollen.

1. Mai 2016

Und wieder mal die Hofener Straße

Ab heute, dem 1. Mai, ist die Straße am Neckarufer an Sonntagen und Feiertagen für den Autoverkehr gesperrt, damit Radler stressfrei auf ihr fahren können. 

Das freut auch die Fußgänger/innen mit ihren Kindern, die sonst jeden Tag, besonders aber an sonnigen Wochenenden von Schwärmen von Radlern bedrängt werden. Dieser Gehweg ist an den Sonntagen nun für Radfahrer nicht mehr freigegeben.  Aber es wird mit Sicherheit etliche geben, die das wieder mal nicht kapieren und immer noch den Fußgängern an den Hacken vorbeisausen. Und Dutzende von Autofahrern werden sich einen Dreck um die Schranken scheren und durchfahren.

Und nun die Kaufprämie für Pedelecs

Wie wäre es mit einer Kaufprämie für Pedelecs mit zwei oder drei Rädern. Die sind auch elektrisch. Und gesund für ihre Fahrer/innen. 

Klar, man muss nichts fördern, was boomt. Elektroautos boomen eben nicht. Eine Kaufprämie für reine E-Autos verstehe ich noch. Immerhin sind sie leise. Aber dass Hybridmotoren, die teils kaum 100 km weit kommen und dann mit Verbrennungsmotoren fahren, eine fast genauso hohe Prämie bekommen, das sieht doch stark nach einem nicht Deal mit der Autoindustrie aus, die keine reinen E-Autos anbietet. Wer möchte, kann hier die Petition "Kaufprämie für zwei Räder oder sechs und mehr Räder" unterschreiben.