29. September 2014

Von der Schwierigkeit, sich an die Regeln zu halten

In der Tübinger Straße bei der Paulinenbrücke sieht man sehr schön, warum Radfahrer nicht auf dem für sie gebahnten Weg fahren. 

Erstens parken die Autos auf dem Radstreifen, der als Zufahrt dient. Das zwingt Radler, die von der Paulinenbrücke her kommen und die Tübinger Straße Richtung Marienplatz radeln wollen, zum Abbremsen und zu einem scharfen Schlenker hin zur der für sie vorgesehenen Schleusenspur. Und zweitens kurven Radler nicht gern um Hindernisse herum.

28. September 2014

Nimmt die Stadt Radler wirklich ernst?

Ja, doch. Es werden Radrouten geplant und ausgebaut. Das große Ziel: zwanzig Prozent der Strecken sollen künftig mit dem Rad zurück gelegt werden. Derzeit schätzt man die Quote auf sieben Prozent. Dafür braucht man gut befahrbare Strecken und Werbung fürs Radeln. 

Aber in Stuttgart wird gebaut. Das bedeutet für Radler, dass sie sich in Umleitungen verfransen, die nicht radlerfreundlich sind. Und es wird gefeiert. Zum Beispiel gestern auf der neuen Mischverkehrsstrecke Tübinger Straße am neuen Gerber. Ich finde Feste auch toll, die viele Fußgänger auf die Straße bringen. Ich finde es auch gut, dass Autostraßen für Feste gesperrt werden.

27. September 2014

Mal im Ernst - am Rosensteinbunker ist die Situation absurd

Der Neckardamm ist einer der meist befahrenen Radstrecken Stuttgarts. Und er ist kein Radweg, sondern ein Fußgängerbereich, der nur für Radler freigegeben ist. 

An sonnigen Wochenende schieben sich hier die Freizeitradler lang. An Wochentagen gibt es Radler-Berufsverkehr. Und alle schleusen über die Ampelanlage am Rosensteinbunker. Darüber habe ich schon oft geschrieben.

Doch je öfter ich hier fahre, desto mehr stellt sich bei mir Ärger ein. So kann das nicht weitergehen. Das ist keine Radförderung, sondern Abschreckung. Der Winter wäre doch eine gute Gelegenheit, hier mal grundlegend etwas zu ändern.Der Abschnitt Rosensteinbrücke - Wihelmsbrücke verletzt nämlich alle Regeln einer guten Radwege-Führung. Die wäre direkt, sofort verständlich, ohne abrupte Richtungs- und Tempowechsel und mit ebenem Belag.

26. September 2014

Tübinger Straße wird doch Fahrradstraße

Die Frage ist nur: wann und wie? Ich habe heute den Abteilungsleiter Mobilität im Rathaus, Wolfgang Foderer, mit einer Gruppe von Bündnis 90/Grüne des  kommunalpolitischen Bundeskongresses im Mischverkehrsweg Tübinger Straße getroffen. 

Er erzählte der Gruppe, dass die Tübinger Straße Fahrradstraße würde. Es gehe vor allem darum, den bewusst illegalen Abbiegeverkehr an der Feinstraße zu unterbinden.

Sehr schön. Auf meine Nachfrage, gerade sei dem Bezirksbeirat Süd mitgeteilt worden, dass unser Konzept nicht umgesetzte würde, verwies er auf eine rege Planung in Bezug auf die Tübinger Straße. Also vermute ich, dass wir bald im Bezirksbeirat Süd erneut über ein Konzept diskutieren und abstimmen werden. Und ich hoffe, die Vorschläge, wie man die illegale Weiterfahrt durch die Tübinger Straße Richtung Marienplatz unterbinden will, sind mutig genug.

25. September 2014

Neuer Radspurschnipsel am Marienplatz


Radler, die von der Filderstraße über die Hauptstätter Straße auf den Marienplatz wollten, hatten bisher so was Undefiniertes mit Asphaltaufschüttung am Bordstein, das sie an die Fußgängerampel geleitet hat, wo immer viele Fußgänger stehen. 

Dieses Undefinierte ist umgewandelt in eine Radspur mit Aufstellplatz an der Ampel für Autos. Nett. Allerdings, es wäre wohl zu viel des Guten gewesen, hätte man sie nach der Überquerung der Hauptstätter Straße fortgeführt.


23. September 2014

Kreatives Verhalten

Grundsätzlich gilt für alle Radverkehrsplaner: Die Streckenführung muss klar, einfach und direkt sein. Und Radfahrer/innen warten nicht gern an Ampeln, vor allem nicht lang.

Denn sie sitzen ja nicht gemütlich in einem Sessel wie Autofahrer/innen, sondern sie stehen. Manchmal auf zwei Beinen, manchmal stützen sie sich mit einem Bein ab. Ihre Muskeln sind beim Halten nicht passiv wie die von Autofahrern, sondern aktiv und angespannt.

Muss ein Radler an einer Ampel länger als 30 Sekunden warten, dann sucht er sich entweder ad hoc oder beim nächsten Mal eine Alternative. Entweder eine andere Strecke, oder an der Ecke einen anderen Weg. Ein solches Verhalten nennt man freundlich "kreatives Verhalten."


Die 2-Meter-Regel

Landespolitiker, die darauf angesprochen werden, wissen sofort, worum es geht. Und dass es in Baden-Württemberg ein Politikum ist. Die Regel besagt, dass im Wald Radler nur auf Wegen fahren dürfen, die breiter als zwei Meter sind. Die sind für Mountainbiker aber grottenlangweilig.

Deshalb fordern die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB), der Allgemeine Deutschen Fahrradclubs(ADFC), der Badische Radsportverband (BRV)  und der Württembergische Radsportverband (WRSV) eine Änderung der Regel. Die wird es aber in dieser Legislaturperiode von Grün-Rot im Land nicht mehr geben, sagte Verkehrsminister Hermann am 20. September 2014 vor den Teilnehmern der Bürgerbeteiligung Radwegstrategie im Verkehrsministerium. Dafür aber forciere man derzeit die Ausweisung von Downhill-Strecken.

21. September 2014

Radstrategie Baden-Württemberg - radelnde Bürgerinnen und Bürger reden mit

Am Samstag den 20. September war Abschlussklausur der Bürgerbeteiligung des Landes zur Förderung des Radverkehrs. 

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat vor einem Jahr eine Bürgerbeteiligung zum Thema Verkehrswegeplan 2025 angestoßen, bei der es um Fahrradfahren geht.
In allen vier Regierungsbezirken fanden Treffen derer statt, die sich vorher an einer online-Befragung beteiligt hatten. Über das Treffen in Stuttgart habe ich berichtet. Weitere gab es in Karlsruhe, in Tübingen und Freiburg.

Die spannende Frage heute: Wie bringt man mehr Menschen dazu, vom Auto aufs Rad umzusteigen?

17. September 2014

Wo das Fahrrad Velo heißt

Gucken wir nach Zürich. Die Stadt hat eine Topographie, die der von Stuttgart nicht unähnlich ist. Es geht immer wieder den Berg hinauf und die Innenstadt ist eng. 

Zürich hat aber schon vor vielen Jahren angefangen, den Autofahrern das Fahren in der Innenstadt schwerer zu machen. Fußgängerampeln werden sehr schnell immer wieder grün, und Straßenbahnen fahren in kurzen Takten überall und überallhin. Außerdem wird der Radverkehr unterstützt. Die Stadt wirbt auf ihrer Internetseite sogar dafür.