31. Juli 2013

Schöner radeln

Wie groß ist die kritische Masse, die ein Radfahren in Stuttgart gemütlich macht? Critical Mass Stuttgart lädt jeden ersten Freitag im Monat zu einer gemeinsamen Rad-Ausfahrt ein. 

Nächster Termin ist der 2. August.
Startpunkt ist der Feuersee in Stuttgart, 18:30 Uhr. 

Genauer Treffpunkt ist die Rotebühlstraße, Ecke Hermannstraße, genau gegenüber der Johanneskirche sein. So dass man Richtung Stadtmitte los fahren kann.

29. Juli 2013

Ich seh dich doch. - Nachtfahrten ohne Licht

Also siehst du mich auch. Ungefähr das muss ein Radfahrer denken, der nachts ohne Licht unterwegs ist. Eine erstaunlich infantile Haltung. 

Im Sommer fahren viele, die sonst nicht fahren. Oder nur tagsüber. Diese Tagesradler entdecken, wenn es plötzlich dunkel ist, dass ihr Licht nicht funktioniert. Aber auch im Winter sehe ich, dass drei von zwanzig Radlern ohne Licht unterwegs sind, gern im Schlossgarten.

Erstaunlich, wie viele Radler nicht damit rechnen, das es dunkel sein könnte, wenn sie sich auf den Heimweg machen.

Inzwischen sind nicht mehr nur Dynamo-Lichtanlagen Pflicht. Erlaubt sind auch die hellen LED-Lampen mit Nabendynamo und sogar die batteriebetriebenen Lichter, die man sich an den Lenker und hinten ans Rad klemmt. Hauptsache Licht!

28. Juli 2013

Radfahrer haben die Seele eines Fußgängers

Autofahren lernt man in einer Schule, Radfahren nicht. Es ist wie beim Lesen und Schreiben. Viele glauben, sie könnten mal schnell ein Buch schreiben, nur weil sie schreiben können. 

Wir wachsen als Kinder in die Fertigkeit hinein, Rad zu fahren. Dass es irgendwelche Regeln gibt, wird ins manchmal mitgeteilt, manchmal nicht. Ich bin jetzt vielen Radlern begegnet, die ein nur sehr ungefähres Wissen über die Regeln für den Radverkehr besitzen. "Ach, das ist kein Radweg?" - "Nein, das ist ein Gehweg, der für Radler nur freigeben ist. Und ab hier dürfen Sie überhaupt nicht mehr auf dem Gehweg fahren." - "Aber auf der Straße ist es mir zu gefährlich." Gibt es ein Recht des Schwächeren auf Illegalität? Beim Radfahren anscheinend. 

27. Juli 2013

Giftzwerge

Es gibt in Stuttgart diverse Ampeln für Radfahrer, die zumindest missverständlich, wenn nicht gefährlich sind. Und zwar
  • weil man sie zu spät sieht
  • weil man sie falsch interpretiert
  • weil man sie gar nicht sieht.  
In Möhringen steht so eine an der Rembrandt-Straße beim Kaufland Möhringen. Nähert man sich ihr auf dem Radschutzstreifen, der an der Stadtbahnhaltestelle Riedsee beginnt, ist sie vermutlich unmissverständlich (Foto unten). Sie steht am Fußgängerüberweg. Vermutlich hat man sie eingerichtet, damit die zu bestimmten Zeiten massenhaft dort entlang radelnden Schüler halten, wenn die Fußgänger grün bekommen haben. So wie der Radler mit Hund es hier macht.

26. Juli 2013

Radwege helfen Stau vermeiden

"Da ist eh schon ständig Stau, und jetzt hat man den Autofahrern auch noch eine Spur weggenommen und einen Radweg dahin gebaut", höre ich oft. Eigentlich immer, wenn der Autoverkehr auf eine von zwei Spuren verzichten muss. 

Auf den ersten Blick richtig. Auf den zweiten Blick vielleicht doch ein kleiner Denkfehler.

Radwege installiert man für Radfahrer. Der geheime Hintersinn dabei: Stuttgart möchte langfristig den Anteil von Radlern im Straßenverkehr erhöhen. Mehr Leute sollen das Rad nehmen statt des Autos.

Radfahren ist sicherer als Autofahren

Vorausgesetzt man beachtet die Grundgebote der eigenen Sicherheit. Das ist die Grundaussage von Bernd Sluka, der zugleich mit seinem Team die "zehn Gebote" für Radfahrer entwickelt hat. Sie sind durchaus überraschend. 

Beispielsweise machen Radwege und Radschutzstreifen auf Fahrbahnen das Radfahren nicht sicherer. Statistisch gesehen nützen sie uns nichts. Auf der Fahrbahn ist es für Radfahrer sicherer, vor allem, wenn sie einen Sicherheitsabstand zu parkenden Autos halten. (Gehwege sind sowieso ein no go.)

Vielleicht kann die Politik auf diese Radstadt-Symbole wie Radwege und Radampeln ja tatsächlich verzichten. 

25. Juli 2013

Radweg in Schwierigkeiten

Ja, die Übergänge sind das Problem bei Radwegen. Das ist es auch beim nagelneuen und schön asphaltierten Radweg zwischen Kaltental und Heslach an der Böblinger Straße der Fall. Deshalb ist er noch immer gesperrt. 

Wie die Stuttgarter Zeitung/Süd heute in ihrer Printausgabe berichtet, müssen die Radfahrer, die von Vaihingen herabkommen (Hauptroute 1), kurz vor Heslach nämlich auf den alten Weg in den Wald zurück. Und dieser Übergang verläuft über eine ziemlich zackige Z-Kurve, in die man nicht hineinsehen kann.

So oder so

Regenradeln ist nicht unbedingt schön. Schöner wäre es, wenn der Drücker für die Radfahrer nicht zugeparkt wäre. Dann käme man hin. 

Veielbrunnenweg in Cannstatt Richtung Stuttgart.

Schön, dass der Platz an der Ampel, ohne jegliche Radzeichen auf der Fahrbahn, in Gegenrichtung (Stadtauswärts) nicht zugeparkt ist. Alle Achtung.

24. Juli 2013

Ein Treppenwitz

Dieses Schild sollte man unbedingt beachten.  Wer hier geradeaus weiterfährt, hagelt eine Treppe hinunter. Das Schild stünde dort sicher nicht, wenn das nicht bereits passiert wäre. 

Im Dunkeln ist die Treppe überhaupt nicht erkennbar. Auch bei Tageslicht sieht man sie nicht. Ein schönes Beispiel dafür, dass man sich als Radler auf den Wegen, die man befährt, auskennen sollte. Vor allem, wenn man sie zügig befährt.

Eigentlich müsste man gar nicht darüber reden. Es steht ja ein Schild dort. Leider ist nicht jeder dieser gelben Wegweiser für Radfahrer sinnvoll oder eindeutig. Oft stellt sich heraus, dass sie in die Irre führen.

23. Juli 2013

Alles easy am Hauptbahnhof - Teil 2

Nein, der Hauptbahnhof macht es uns nicht leicht in Stuttgart. Wenn man an ihm vorbei in den Schlossgarten will, geht es durch ein Labyrinth. Hat man aus der Lautenschläger Straße kommend die Ampel überwunden und will nach links zur Stadtbibliothek im Europaviertel, muss man vor allem den Lenker festhalten und gut zielen können.

Es ist sehr schön, dass man Radfahrern überhaupt einen Weg gebahnt hat. Aber  ... nun jaaaa ... ich weiß ja nicht, ob er wirklich so aussehen muss. Käme mir jemand entgegen, beführen ihn mehr als zwei Radler in Gegenrichtung, dann gibt es Lenker-Gehäkel.

22. Juli 2013

Rowdies auf zwei Rädern

Fußgänger und Radfahrer passen anscheinend nicht zusammen. Jedenfalls nicht auf ein und demselben Verkehrsweg. 

In Facebook hat sich bei der Tunneltour eine Diskussion ergeben, die von unvereinbaren Positionen zeugt. Autofahrer und Fußgänger fühlen sich von Radfahrern massiv gestört.

Andererseits sind Räder für manch andere das einzige Verkehrsmittel, das ihnen Unabhängigkeit verschafft. Hier die beiden Positionen.

Um- und Um- und Umleitungen

Fest am Eckensee. Durchfahrt für Radfahrer gesperrt. Diesmal hat man an die Radfahrer gedacht, die hier massenweise fahren.

Wenn ich aus dem mittleren Schlossgarten komme, begegnet mir auf der letzten Brücke ein Umleitungsschild, das mich nach rechts weist.

Ich kurve aus dem Park heraus auf den Gehweg der Schillerstraße und sehe mich diesem Schild (Foto oben rechts) gegenüber. Mit dem grünen T für Tallängsweg. Was hier rechts? In die Feuergasse und den Hinterhof des Königin-Katharina-Stift-Gymnasiums? Das kann doch nicht sein. Aber weiß man's? Radwege sehen zuweilen seltsam aus. *

21. Juli 2013

Unverständnis

auf allen Ebenen auf der Hofener Straße. Die Radler radeln weiter auf dem Gehweg, einige Autos umkurven die Schranken und rasen die Straße entlang. (Tempo 50 ist ja aufgehoben.) Dabei ist die Hofener Straße am Neckar bis zum Stuttgart Cannstatter Ruderclub ab Samstagmittag bis Sonntagnacht für Autos gesperrt. 

Und zwar damit Fußgänger mit Kind und Kegel wenigstens am Wochenende den Fußweg für sich haben. Radler MÜSSEN dann auf die Fahrbahn. Sie dürfen nicht, sie müssen es tun. Der Gehweg ist für sie gesperrt. Und Autos dürfen hier nicht fahren.

Ein Fest auf dem Neckardamm

und plötzlich geht hier gar nichts mehr. Zumindest für Radfahrer. Wir müssen auf die Fahrbahn. Und plötzlich entdecken wir, wie gut man dort eigentlich auch fahren kann. 

Eine gute Gelegenheit für Freizeitradler zu lernen, dass der Neckardamm kein Radweg ist. Man darf ihn nur mit dem Rad befahren. Vorrang haben hier die Fußgänger.

Dafür dürfen Radler jederzeit auf den Fahrbahnen für Autos radeln. Und manchmal ist das viel konfliktfreier. Und man kommt auch besser voran.


20. Juli 2013

Das Leben macht gar keinen Spaß mehr!

, schreit mich der Fahrer des hübschen roten Autos an. "Ständig wird man überwacht." Er ist, als ich heran radele, gerade um die Absperrung herum auf den Radweg gefahren (Foto) und ausgestiegen, um Zigaretten zu kaufen. 

Ich steige ab. "Zeigen Sie mich doch an!", schreit er, als er zurück kommt. "Alles wird reglementiert. Ihr seid scheiß Bürokraten." Wäre er nicht brüllend fortgefahren, hätte ich ihn beruhigt: Ich zeige niemanden an. Auf meinen Fotos sind alle Nummernschilder von Autos verwischt, deren Fahrer irgendwelche Regelverstöße begehen. Ich hoffe auf Verständnis. Deshalb zeige ich die Situationen aus Radler-Perspektive. 

Eigentlich bin ich hier auch nur, weil ich in Facebook folgende Nachricht erhalten habe.

19. Juli 2013

Heiteres Schilderraten



Die Forderung nach einem Baustellenmanagement für Radler steht im Raum. ich denke, wir werden das auch bekommen. Bis dahin sind wir Spezialisten im Labyrinth-Fahren. Hier: Bismarckplatz. Heiteres Schilderraten. 
  • Umleitung
  • Umleitung Ende. 
  • Fußgängerweg für Radler frei (zwei Mal)
  • Radweg Ende
Die eine Radler-Freigabe ist irgendwie verhängt oder durchgestrichen, aber oft sind solche Schilder beklebt, bemalt oder fast unkenntlich gemacht. Was gilt hier für mich?

Schöner Schlossgarten - nicht schön

Wir Radler würden da gerne durchfahren, ohne die Fußgänger zu scheuchen und ohne uns durch sie hindurchschlängeln zu müssen.

Spaziergänger erschrecken. Radfahrer müssen höllisch aufpassen, damit sie niemanden umfahren, der plötzlich von seiner geraden Linie abweicht: Kinder, Hunde, Freunde, die sich sehen und begrüßen, Schlendere, Träumer ...

Fußgänger sind geduldig, aber ärgern sich doch. Radler sind ungeduldiger und ärgern sich ebenfalls. Geht das nicht anders?

18. Juli 2013

Radeln macht Spaß

Es stellt sich wieder mal die Frage: Was bin ich? Ein Auto? Ein Fußgänger? Oder ein Radfahrer.

Hier bin ich gerade mal ein Radfahrer und stehe an einer der gefährlichsten Radlerampeln Stuttgarts. Gefährlich, weil man sie übersieht, wenn man rüber aufs Fußgängergrün guckt.

Ungefährlicher sind Autoampeln, wenn der Radler wie ein Auto auf der Fahrbahn steht, auf der linken Spur, wenn nötig. Das sieht nur gefährlich aus, ist es aber nicht, denn der Autofahrer sieht den Radler vor sich.

17. Juli 2013

Wer sieht das Schild?

Radfahrer müssen grundsätzlich die Fahrbahn benutzen, heißt es in Paragraph 2, Absatz 4 der Straßenverkehrsordnung

Radwege müssen benutzt werden, wenn sie Teil der Straße sind, zu der auch die Fahrbahn gehört, und wenn sie in Fahrtrichtung mit dem blauen Schild mit dem Fahrradsymbol gekennzeichnet sind. Das gilt  auch für den Radweg auf der in meiner Fahrtrichtung linken Seite. Vorausgesetzt das blaue Schild ist für mich sichtbar aufgestellt.

Das ist schon mal nicht der Fall hier (Foto oben). Wer findet das Schild? Und was davon sehe ich? 

16. Juli 2013

Grüner Pfeil für Radler

Wir fahren nach dem Prinzip: Hilf dir selbst. Denn Radwege, Radlerampeln und Mischverkehrswege sind nicht auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Immer wieder kommen wir an Stellen, wo wir uns den Weg mit Pfadfindersinn suchen müssen. 

Bei Leuten, die viel Rad fahren, hat sich längst das Gefühl eingestellt: Für mich sorgt keiner. Macht nichts, ich sorge für mich selber. 

15. Juli 2013

Stuttgart ist Radstadt - für zwei Stunden

Am Sonntag fand die erste Radsternfahrt ins Zentrum statt. Die Stuttgarter Zeitung war dabei. Die Sonne war auch da. Rund Viertausend Radler haben die Fahrt auf Straßen genossen, die sonst von Autos beherrscht werden. Nächstes Jahr sollen noch mehr dabei sein.

Und noch andere Wünsche kommen auf.

Schön wäre ein konsistentes Konzept der Stadt für Radfahrer.  Nicht dieses Stückwerk. Für den Radler-Alltag fehlen noch viele Wege, hat der adfc der Stuttgarter Zeitung erzählt. 

Die Naturfreunde-Radlerguppe stellt fest: In Stuttgart fehlt eine touristische Wegweisung. Selbst am Neckarradweg gibt es keine Hinweise auf Sehenswürdigkeiten wie Grabkapelle, Fernsehturm oder Schloss Solitude. Und auf den wenigen Radwegen, die es gibt, sind Radler gefährdet, die Radstreifen sind zu schmal und enden mal auf der Straße, mal in Fußgängerbereichen. Und dass man am Hauptbahnhof durch ein Labyrinth fährt, bemängeln die Naturfreunde eauch.


Schöne neue Radwelt

Die indirekte Linksabbiegespur ist eine gute Idee. Sie erspart es dem Radler vom Radweg
diagonal über die Fahrbahn auf die linke Autospur zu wechseln. Und der Radler hat hier sogar noch eine Radlerampel mit Drücker, um für sich Grün anzufordern. 

Leider steht der Mast mit dem Drücker so weit weg und so ungeschickt, dass der Radler nicht hinkommt, ohne abzusteigen. Und zwar richtig runter, Rad stehen lassen, zum Drücker hingehen!

Irgendwie kurios. Man glaubt es gar nicht.
Also schauen wir uns das genauer an.

14. Juli 2013

Wozu Autofahrer Radwege brauchen

Sie haben den Nutzen der Radwege längst erkannt. Sie bieten Platz, wo jeder andere zugeparkt ist. Sie bilden ein Reservoir von Stellflächen für den Notfall. Meist kommt man als Radler nur um sie herum, wenn man auf Gehwege oder Fahrbahnen ausweicht.

Aber nett ist es nicht. Und es verstärkt beim Radler das Gefühl, dass er die Regeln verletzen darf und muss. Die anderen tun es ja auch. Vor allem die Autofahrer. 

13. Juli 2013

Tunneltour

Stuttgart hat Berge. Für Autos gibt es Tunnel, Radfahrer müssen über den Berg. Das kommt einem ein bisschen ungerecht vor, denn wir bewegen uns mit Muskelkraft, Autofahrer nicht.

Wie überhaupt die Tendenz spürbar ist, Radler die steilen Strecken hinauf zu schicken, während den Autos die moderaten Steigungen vorbehalten bleiben. Nur zwei Tunnels können leicht umfahren werden.

12. Juli 2013

Aktuell - Eine Umfrage zum Radfahren

Wie finden Sie Radwege? Wie lange möchten Sie höchstens am Ampeln warten müssen? Fahren Sie lieber durch einen Park oder lieber auf Autostraßen? 

Solche und weitere Fragen stellt Markus Bünger in seiner Umfrage, die er für seine Bachelor-Arbeit über die "Entwicklung eines Qualitätsmaßes für den Radverkehr" braucht. Und dazu braucht er viele Teilnehmer.

Also für den, der mitmachen will: Hier ist der Link. Die Umfrage dauert nicht länger als 5 Minuten.

Ich finde, es ist eine gute Möglichkeit Kund zu tun, was man sich wünscht.

Gefährlicher Radweg


Es ist offenbar ein Irrtum, dass Radwege oder Radschutzstreifen den Radfahrern nützen oder gar das Unfallrisiko mindern. Ganz im Gegenteil. Radwege machen das Radeln gefährlicher. 

Selbst dann, wenn es sich um guten Radweg handelt. Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die Bernd Sluka auf seiner Internetseite darstellt und auswertet. Demnach wird die Unfallgefahr an Kreuzungen durch einen Radweg vervielfacht. Wobei bereits Problemfälle ausgeklammert sind wie linksseitige Radwege, Radwege, die in beiden Richtungen befahren werden dürfen und Radwege, auf denen Fußgänger gehen können.

10. Juli 2013

Der aggressivste Verkehrsteilnehmer

ist nicht der Radfahrer, auch nicht der Fußgänger, sondern der Autofahrer. Das Aggressionspotenzial ist abhängig von der Geschwindigkeit, die man mit seinem Gerät fahren kann, wenn einem nichts im Weg eist. 

Heute musste ich wieder mal die Alte Weinsteige hinauf. Mit dem Pedelec. Mein Tempo war 11,5 km/h, wo ein Normalradler zwischen 5 und 9 Stundenkilometern fährt. Dieser Sprinter passierte das Einabahnstraßenschild -- roter Kreis mit weißem Balken -- und musste in eine Parklücke ausweichen, um mich hoch zu lassen. Als ich ihn passierte, schrie mir der Fahrer aus dem Seitenfenster ins Ohr: "Bei dem Tempo könnt' man doch auf dem Gehweg fahren."

Dorfgewinkel

Degerloch kennt keine Radfahrer. Jedenfalls nicht so richtig. Ständer gibt es schon an der Haltestelle Albplatz. Aber Radwege gibt es keine. Allerdings Radfahrer, die gibt es. Und leider fahren viel zu viele auf den Gehwegen, was absolut verboten ist. 

Denn die Epplestraße, die aus dem Degerlocher Kern kommt, ist eine Einbahnstraße. In Gegenrichtung kann sie unter keinen Umständen befahren werden, auch nicht auf den Gehwegen. Denn auf denen herrscht reger Fußgängerverkehr.

9. Juli 2013

Schnauf - die Alte Weinsteige

gehört zu den steilsten Straßen Stuttgarts. Sie ist von unten bis oben (Haigst) über einen Kilometer lang und hat selten unter 13 %, an manchen Stellen bis 17 % Steigung. Für Rennradler eine Herausforderung, der sie sich zuweilen stellen. Ansonsten nur mit Pedelecs (Elektrorädern) zu bewältigen. 

Oder man lässt sich und sein Rad vom Marienplatz aus mit der Zahnradbahn hochfahren.
Hinzu kommt, dass sie ab dem Pfaffenweg sehr schmal ist. Rechts liegen die Schienen der Zahnradbahn, links parken (bergab) Autos. Kommt einem ein Auto entgegen (was eigentlich verboten ist) und weicht der Autofahrer nicht in eine Parklücke aus, muss man unbedingt absteigen.

8. Juli 2013

Von E-Radkutschen und Lastenrädern

Warum nicht die Ware mit elektrischen Lastenrädern zum Bio-Laden bringen, die Pizza per Pedelec ausfahren, in der Innenstadt Einkäufer mit Tüten und Taschen per Rikscha zur Stadtbahnhaltestelle bringen? All das ist inzwischen mögliche. Man muss es nur tun.

"Für uns endet Nachhaltigkeit nicht im Bioladen. Es geht um die ganze Lieferkette", sagte Conny Krieger am Wochenende beim 1. Alternativen Verkehrsmarkt im Stuttgarter Westen. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in Stuttgart für Elektromobilität.

Hirn-Jogging im Schilderwald

Nur wer sich auskennt, kann alles richtig machen. Wer zum ersten Mal eine Strecke fährt, macht Fehler. 

Nicht immer ist auf Anhieb verständlich, was uns Schilder sagen wollen. Das gilt vor allem für Schilder, die den Radverkehr betreffen. Ein Radfahrer ist aber ebenso in Bewegung, in Fahrt, wie ein Autofahrer. Schilder sollten sofort eingängig sein. Die Beschilderung für Radfahrer ist das nicht. 

Dass das Schild "Radweg" hier auf dem Fußweg steht, während der Radweg auf der anderen Seite der geparkten Autos anfängt, ist zwar kurios (und nicht logisch), aber man sieht den Radweg ja sofort.

7. Juli 2013

Einbahnstraßen

sind in Stuttgart wie in ganz Deutschland nicht generell in Gegenrichtung für Radfahrer freigegeben. Und es ist auch nie ungefährlich, eine Einbahnstraße in Gegenrichtung zu befahren, keinesfalls hat man dabei auch noch Vorrang vor dem Autofahrer, der im Zweifelsfalls ganz schön erschrickt, wenn ihm ein Radler entgegen rast.

Es hat sich so manche Einbahnstraße, die ich schon in Gegenrichtung gefahren bin, weil die Alternative eine Zumutung gewesen wäre (beispielsweise richtig steil), nach einiger Zeit in eine umgewandelt, die für Radler freigegeben ist. Es gibt aber immer noch einige, bei denen wir Radler darauf warten, dass wir sie legal befahren können.

6. Juli 2013

Schon hart - so am Anfang

Gratuliere, Ulrike Ebner! Die Redakteurin der Stuttgarter Zeitung ist im Rahmen der Aktion "Besser leben" eine Woche lang mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren, jedenfalls fast immer. Dabei gab es wohl zwei Probleme, abgesehen vom Muskelkater. 

Nämlich das Wetter. Ich ich bin am Anfang meiner Radlerei auch pitschnass geworden. Daraufhin habe ich mir eine Regenjacke und Regenhosen zugelegt, die ich in der Satteltasche jetzt immer dabei habe. Es ist zwar egal, wenn man abends nass zu Hause ankommt, aber nicht, wenn man morgens nass im Geschäft oder bei einem Termin ankommt.

Gut - Möhringer Straße


Die besten Radwege sind Nebenstraßen ohne Radspuren und mit nur wenigen Ampeln. Eine solche Strecke ist die Möhringer Straße.

Sie ist Teil des Tallängswegs, der Vaihingen über die Kaltentaler Abfahrt, Marienplatz, Tübinger Straße, Stadtmitte und Schlossgarten mit Cannstatt verbindet.

Die Möhringer Straße beginnt am Marienplatz und führt durch Heslach topfeben bis zur Auffahrt nach Kaltental (Sie Karte unten). Und sie besitzt etwas ganz Besondere, nämlich den intelligentesten Radüberweg in Stuttgart.

4. Juli 2013

Der Tallängsweg - vom Landtag bis Cannstatt

Nachdem wir von Vaihingen hinab und über Marienplatz und durch die Fahrradstraße zum Landtag gefunden haben, suchen wir jetzt den Weg nach Cannstatt.

Der Tallängsweg - auch Hauptradroute 1 genannt - führt im Prinzip ziemlich geradeaus durchs Tal. Und zwar am unsichtbaren Nesenbach entlang. Wer die Topographie von Stuttgart kennt und ein Gespür für Himmelsrichtungen hat, wird ihm fast problemlos folgen.

Für Auswärtige fehlen an einigen Stellen Schilder. Das wird sich allerdings im Herbst ändern. Denn es gibt bereits ein gutes Konzept für eine Beschilderung.

3. Juli 2013

Gut gemeint oder gut? Der neue Radweg Löwentorstraße

Da wird gebaut, da kommt die Stadtbahnlinie hin, da werden Bäume gepflanzt. Die Löwentorstraße soll die Stadtbahn auf den Hallschlag bringen. Es sind neue Kreisverkehre entstanden. Es gibt einen Radweg und die so genannte indirekte Linksabbiegespur für Radfahrer. 


Das ist ein ganz netter neuer Radweg mit kleinen Mängeln, z.B. Ein Haltebalken vor der Ampel von dem aus man die Ampel nicht sieht. Linksabbiegen ist mal wieder problematisch (letzte Kreuzung vor der B10), außerdem ist die Absenkung vom Bürgersteig auf den Radweg noch teilweise Abgesperrt, da muss man vom Bordstein "springen".

schreibt mir Viola in mein FacebookUnd, "Hast du schon die Löwentorstraße gesehen?", fragt mich ein Autofahrer. Nein, warum? "Die Kreisverkehre, die musst du dir anschauen." Habe ich gemacht. Der Radweg oder auch Radschutzstreifen ist schön breit.  Nur leider endet er am ersten Kreisverkehr. 

2. Juli 2013

Stichstraßen

sind in Stuttgart steil und oftmals schmal. Es gibt sie im Süden und Westen, und sie führen geradeaus den Hang hinauf.

Hier Immenhofer Straße. Sie beginnt am Österreichischen Platz und ist so schmal, dass zwei Autos gerade so aneinander vorbei kommen. Am Anfang reicht es sogar noch für geparkte Autos. Wenn ein Radler mit 5 bis 9 km/h hochochst, kann er nicht überholt werden, wenn Autos entgegen kommen. Er hat den heulenden Motor des Autofahrers immer direkt hinter sich.

1. Juli 2013

Routenplaner Radnetz Stuttgart - na ja

Wenn Sie in Google das Stichwort Radwege Stuttgart eingeben, kommen Sie schnell auf die Seite der Stadt Stuttgart, die eine Radkarte verspricht. Sie macht Hoffnung, man könne eine Radweg-Route planen.

Mir ist das allerdings nicht gelungen. Sie zeigt mir nur die Luftlinie vom Start- zum Zielpunkt an. (Und es ist alles sauumständlich.) Den Weg muss ich mir mit dem Zeigefinger durch die Straßen suchen. Radwege oder fürs Rad befahrbare Wege sind nicht markiert.

Dafür gibt es aber (ein paar nicht ganz logische Klicks entfernt) ein Karte mit dem Radnetz Stuttgart.

Ein Radweg, der allen nützt


befindet sich im Stadtteil Münster und führt die Neckartalstraße entlang Richtung Max-Eyth-See. Es gab immer schon eine Radstrecke oben auf dem Neckardamm. Das allerdings war ein holpriger Weg auf von Wurzeln gesprengtem Asphalt an Anglern vorbei und zwischen Fußgängern oder Sonntagsradlern hindurch. Zum Auswachsen!

Auf der Neckartalstraße wiederum rasten zweispurig die Autos zur Aubrücke. Nachts lieferten sich Jugendliche auf der Strecke gefährliche, teils tödliche Autorennen. Blitzer nützten da wenig.