31. Dezember 2014

Happy new Cycle-Year

Radfahren in Stuttgart wünscht allen Radfahrerinnen und Radfahren immer genug Luft in den Reifen und die Kette auf den Ritzeln.  

Ich danke allen Blog-Leser/innen für die konstruktiven und spannenden Diskussionen, für Anregungen, Bilder und Berichte und für die rege Anteilnahme.

Das Jahr 2015 wird für Stuttgart und seine Radler ganz bestimmt phänomenal. Und wenn nicht: Wir arbeiten dran.

29. Dezember 2014

Ist Radfahren eine Ideologie?

Radler über Vierzig mit guter Ausrüstung und allen Insignien des Wohlstands scheint ein Label anzuhaften. Darauf steht: "Ich bin ein Gutmensch und will euch bösen Autofahrern das Leben vermiesen. Bekämpft mich!" 

Wenn junge Leute Rad fahren, sind es Studierende ohne Geld. Okay. Wer sich kein Auto leisten kann, fährt meist nicht Rad. Aber was reitet einen gutverdienenden Menschen mittleren Alters, mit dem Rad zu fahren? Das kann doch nur Ideologie sein.

21. Dezember 2014

Das Rad ist das pünktlichste Verkehrsmittel

In Stuttgart sind die meisten Strecken, die wir zurücklegen, kürzer als 5 Kilometer, ideal fürs Fahrrad. Es ist unschlagbar schnell auf solchen Strecken. 
Man fährt von Tür zu Tür, ohne Umsteigen und ohne in ein Parkhaus zu müssen. Man steht nicht im Stau und weiß immer, wann man ankommt. Seitdem es Pedelecs gibt, steigt der Anteil der Radler sichtbar an.

2009 wurden 44 Prozent der Strecken in Stuttgart mit dem eigenen Wagen zurückgelegt, 27 Prozent gingen zu Fuß, 22 Prozent fuhren mit den Öffentlichen und 7 Prozent mit dem Rad. Die Zahl der öffentlichen Fahrer und die der Radler dürften sich inzwischen um ein paar Prozentpunkte erhöht haben. 

15. Dezember 2014

Radler tun es - Autofahrer auch

Radler sind keine Engel. Sie sind auch nicht die besseren Menschen. Sie verletzen Regeln so wie alle anderen Menschen auch. 

Auf dem Foto sieht man einen Fußgänger, einen Skater und ein Auto auf dem Radweg. Der Radler fährt auf dem Gehweg.

Schwer zu messen, wer wie oft welche Regeln verletzt. Wir sind allgemein großzügig mit uns selbst, wenn wir Regeln verletzen, aber böse mit anderen, die das auch tun.

11. Dezember 2014

Warnwesten nützen nichts

In der dunklen Jahreszeit sehe ich etwa einen von zwanzig Radlern ohne Licht fahren. Sie machen sich offenbar nicht klar, dass man sie ohne Licht praktisch nicht sieht. 

Übrigens werden sie auch von anderen Radlern nicht rechtzeitig gesehen!  Die Flucht auf den Gehweg ist auch keine Alternative. Es ist verboten und Radler ohne Licht werden auch von Fußgängern nicht gesehen. Also Licht an! Und zwar sofort.

Aber wird man mit einer Warnweste wirklich besser gesehen?

In Großbritannien beantwortet man die Frage inzwischen mit "Nein." Warnwesten haben die Unfälle nicht reduziert, denn der Autofahrer sieht nur, was er sehen will.

3. Dezember 2014

Radfahrer sind gut für den lokalen Handel

Autofahrer sind keineswegs die besseren Kunden als Radfahrer oder solche, die mit den Öffentlichen kommen. Radler kaufen zwar weniger auf einen Schlag, dafür kommen sie aber öfter in die Läden.

Die Studie von Webarkaden "Warum Rad fahren?" sagt: Ein Autofahrer kommt durchshnittlich 7 Mal im Monat, der Radler 11 Mal. Auch sind die Mengen, die ein Autofahrer kauft, meistens nicht so groß und schwer (75 Prozent der Autofahrer tragen nur zwei oder eine Tüte raus), als dass dafür ein Auto notwenig wäre.

1. Dezember 2014

Wie wir Radfahrer den Autoverkehr subventionieren

Die Washington Post hat mich auf das Thema aufmerksam gemacht. Die Zeitung fragt: Warum soll mein Fahrrad dein Auto subventionieren? Aber tut es das denn wirklich? 

Aber ja. Supermärkte haben in Tiefgaragen Plätze, deren Gebühren sie den Kunden zurückerstatten. Und  sogar dieser Alnatura-Laden lockt Autofahrer damit, dass ihnen eine Stunde Parkgebühren in einem bestimmten Parkhaus zurückerstattet werden. Nicht nur einem, sondern vielen.  Woanders bieten Supermärkte gleich ganz kostenlose Parkflächen für Einkäufer an. Das ist schön für Autofahrer. Aber bezahlen tun wir das alle, auch Radler und Fußgänger.

Denn natürlich holt sich der Handel zurück, was er investiert. Und zwar so wie das alle Händler mit versteckten Kosten machen: Sie schlagen sie auf die Preise der Produkte. Und die sind für uns alle gleich, für Autofahrer, aber eben auch für Radler und Fußgänger. *